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Wie viel kostet es, eine Achterbahn zu Bauen?

Wie viel hat deine Lieblingsachterbahn gekostet?

Achterbahnen sind beliebte Attraktionen in Freizeitparks, die den Besuchern Nervenkitzel und Spaß bieten. Aber wie viel kostet es eigentlich, eine solche Anlage zu errichten? Die Antwort hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art, Größe und Komplexität der Achterbahn, dem Standort und der Thematisierung.

Um einen Eindruck von den Baukosten einer Achterbahn zu bekommen, können wir uns einige Beispiele aus der Praxis ansehen:

  • Der Taron ist eine mehrfach gelaunchte Stahlachterbahn im Phantasialand in Brühl. Sie ist 1,3 Kilometer lang und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 117 km/h. Sie soll etwa 50 Millionen Euro gekostet haben. Das entspricht etwa 38,5 Millionen Euro pro Kilometer.
  • Der Expedition GeForce ist eine Stahlachterbahn im Holiday Park in Haßloch. Sie ist 1,2 Kilometer lang und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Sie soll etwa 12 Millionen Euro gekostet haben. Das entspricht etwa 10 Millionen Euro pro Kilometer.
  • Die Hagrid’s Magical Creatures Motorbike Adventure ist eine thematische Stahlachterbahn im Universal’s Islands of Adventure in Florida (USA). Sie ist 1,6 Kilometer lang und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Sie soll etwa 300 Millionen US-Dollar (ca. 270 Millionen Euro) gekostet haben. Das entspricht etwa 168 Millionen Euro pro Kilometer.

Wie man sieht, gibt es große Unterschiede zwischen den Baukosten verschiedener Achterbahnen. Es gibt jedoch auch einige Gemeinsamkeiten: Alle drei Beispiele sind moderne Stahlachterbahnen mit komplexen Schienenverläufen und hohen Geschwindigkeiten. Außerdem sind alle drei Beispiele thematisch gestaltet und bieten den Besuchern ein besonderes Erlebnis.

Welche Faktoren beeinflussen den Preis einer Achterbahn?

Wie wir sehen können, variieren die Baukosten einer Achterbahn stark je nach dem gewählten Design und der Ausstattung. Aber was sind die wichtigsten Faktoren, die diese Kosten beeinflussen?

Bauart

Ein Faktor ist die Art der Achterbahn. Es gibt verschiedene Typen von Achterbahnen, wie zum Beispiel Holz-, Stahl-, Hybrid- oder Wasserachterbahnen. Jeder Typ hat seine eigenen Vor- und Nachteile in Bezug auf Sicherheit, Komfort und Fahreigenschaften. Holzachterbahnen sind oft billiger zu bauen als Stahlachterbahnen, aber sie erfordern mehr Wartung und haben eine kürzere Lebensdauer. Stahlachterbahnen sind teurer zu bauen, aber sie bieten mehr Möglichkeiten für Loopings, Schrauben und andere Elemente.

Größe und Komplexität

Ein weiterer Faktor ist die Größe und Komplexität der Achterbahn. Je länger, höher und schneller eine Achterbahn ist, desto mehr Materialien und Technik werden benötigt. Zum Beispiel kostete der Silver Star im Europa-Park etwa 13 Millionen Euro und ist 1,6 Kilometer lang. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 127 km/h und hat eine maximale Beschleunigung von 4g. Er ist damit die schnellste und höchste Achterbahn Deutschlands.

Standort

Ein dritter Faktor ist der Standort der Achterbahn. Die Baukosten hängen auch von den lokalen Gegebenheiten ab, wie zum Beispiel dem Gelände, dem Klima oder den rechtlichen Vorschriften. Zum Beispiel musste der Taron im Phantasialand in ein enges Tal gebaut werden, was zusätzliche Herausforderungen für die Planung und Konstruktion darstellte. Außerdem können sich die Lohn- und Materialkosten je nach Land oder Region unterscheiden.

Thematisierung

Ein vierter Faktor ist die Thematisierung der Achterbahn. Viele Freizeitparks legen Wert auf eine stimmige Gestaltung ihrer Attraktionen, die den Besuchern eine immersive Erfahrung bieten sollen. Das bedeutet oft, dass die Achterbahn mit einer Geschichte oder einem Thema verbunden ist, das sich in der Architektur, der Landschaft oder den Effekten widerspiegelt. Zum Beispiel ist die Hagrid’s Magical Creatures Motorbike Adventure im Universal’s Islands of Adventure eine Achterbahn, die auf der Harry Potter-Reihe basiert. Sie hat eine aufwendige Thematisierung mit animatronischen Figuren, Soundeffekten und Spezialeffekten. Sie soll etwa 300 Millionen US-Dollar gekostet haben.

Lohnt sich eine Achterbahn?

Wie wir sehen können, gibt es viele Faktoren, die die Baukosten einer Achterbahn beeinflussen. Daher ist es schwierig, eine allgemeine Aussage über die Kosten zu machen. Es kommt immer auf den Einzelfall an. Aber eines ist sicher: Achterbahnen sind teure Investitionen für Freizeitparks, die sich aber lohnen können, wenn sie viele Besucher anziehen und begeistern.

Beispiel Bolliger und Mabillard

Bolliger & Mabillard (B&M) ist ein Schweizer Unternehmen, das seit 1988 Stahlachterbahnen für Freizeitparks auf der ganzen Welt herstellt. Das Unternehmen wurde von Walter Bolliger und Claude Mabillard gegründet, die zuvor für Intamin gearbeitet hatten. B&M hat sich einen Ruf für hohe Qualität, Sicherheit und Innovation erworben.

B&M hat mehrere Achterbahnmodelle entwickelt, die sich durch ihre Sitzanordnung und Schienenform unterscheiden. Zu den bekanntesten Modellen gehören:

  • Inverted Coaster: Die Züge hängen unter den Schienen und die Fahrgäste haben keine Boden unter den Füßen.
  • Floorless Coaster: Die Züge fahren auf den Schienen und die Fahrgäste haben keine Boden unter den Füßen.
  • Dive Coaster: Die Züge haben breite Sitzreihen und fahren eine fast senkrechte Abfahrt hinunter.
  • Wing Coaster: Die Züge haben Sitze an den Seiten der Schienen und die Fahrgäste schweben neben der Bahn.
  • Hyper Coaster: Die Züge fahren über hohe Hügel und erreichen hohe Geschwindigkeiten.

Der Preis für eine Achterbahn von B&M hängt von der Ausführung ab. Große, innovative Luxus-Achterbahnen können locker 10 Millionen Euro kosten. Einige Beispiele für berühmte Achterbahnen von B&M sind:

  • Nemesis in Alton Towers (England): Der erste Inverted Coaster in Europa mit einer thematisierten Landschaft.
  • Oblivion in Alton Towers (England): Der erste Dive Coaster der Welt mit einer fast senkrechten Abfahrt in einen Tunnel.
  • Shambhala in PortAventura (Spanien): Der höchste Hyper Coaster Europas mit einer Höhe von 76 Metern.
  • Raptor in Gardaland (Italien): Der erste Wing Coaster Italiens mit mehreren Inversionen.

B&M hat bis heute über 100 Achterbahnen gebaut und ist einer der führenden Hersteller in der Branche. Das Unternehmen hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten und viele Fans gewonnen.

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